Nachhaltigkeit - oder: was dem Kloster Zoffingen das Überleben sicherte

Kolumne
von Dr. Alexander Myhsok


Zwischen dem 7. und dem 18. Jahrhundert gab es am Bodensee Dutzende von Klöstern, große und kleine, arme und reiche, bedeutende und unscheinbare. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts war es infolge der Säkularisation mit der Klosterherrlichkeit vorbei. Ein einziges Kloster hat sich seit 1257 über all die Jahrhunderte erhalten, der kleine Dominikanerinnenkonvent Zoffingen in der Altstadt von Konstanz. Der Grund: Das Kloster war so arm, dass man ihm in der Säkularisation nichts nehmen konnte. Vor allem aber: Trotz dieser Situation hatte es sich einer gesellschaftlichen Herausforderung gestellt, die dem Gemeinwohl diente, nämlich der pädagogischen Tätigkeit in einer Schule, die heute noch existiert.

Als 1957 aus Anlass des 700-jährigen Bestehens eine Schwester des Ordens eine Chronik anlegte, schrieb sie den bemerkenswerten Satz: “In einer anderen Welt ist es anders, in dieser Welt aber heißt vollkommen sein, sich vielmals gewandelt zu haben.” – Ein Lehrsatz der Organisationsentwickung und der Persönlichkeitsentwicklung.